Warum der „alte Schwede“ noch lange nicht aufs Altenteil gehört
Manche Autos altern wie Milch – andere wie ein guter Single Malt. Und der Volvo XC60? Der steht 2025 noch immer da wie frisch entkorkt. Obwohl er zu den ältesten Modellen in der Premium-Mittelklasse zählt, ist er auch heute noch der erfolgreichste Volvo überhaupt. Und das hat Gründe. Viele sogar.
Plug-in statt Altersheim: Der T8 mit 455 PS Systemleistung
Der von uns gefahrene Volvo XC60 T8 AWD kombiniert eine der höchsten Systemleistungen seiner Klasse (455 PS!) mit einem E-Antrieb, der auf Kurzstrecken absolut alltagstauglich ist. Dank großer Batterie (18,8 kWh brutto) stromert er flüsterleise durch die Stadt – und fühlt sich dabei fast wie ein reiner Stromer an. Kein Geruckel, keine Verzögerung, keine Ausreden.
Wer morgens die Kinder zur Schule fährt, dann ins Büro cruist und abends heimrollt, wird unter Umständen tagelang keinen Tropfen Benzin brauchen. Und wenn’s doch mal auf die Langstrecke geht: Turbobenziner und E-Motor harmonieren beeindruckend souverän.
Fahrwerk? Luft nach oben – wortwörtlich.
Wer den nötigen Aufpreis für das Luftfahrwerk investiert, bekommt im XC60 gleich zwei Autos in einem: sanft entkoppelt auf schlechten Straßen und angenehm straff, wenn es mal etwas zügiger gehen darf. Die Spreizung zwischen Komfort und Dynamik ist so gut gelungen, dass man sich fragt, warum man früher überhaupt harte Fahrwerke mochte.
Skandinavische Klarheit trifft Premiumanspruch
Volvos Innenraum ist ein Musterbeispiel für Design ohne Designpreis-Gefuchtel. Alles fühlt sich gut an, alles ist da, wo man es braucht. Die Materialauswahl? Top! Die Verarbeitung? In dieser Klasse ganz vorne mit dabei. Und bei aller Zurückhaltung blitzt immer wieder diese schwedische Coolness durch – etwa bei der genialen Umsetzung der intelligenten Geschwindigkeitsassistenz (ISA) über den Gaspedaldruck. Das ist nicht nur regelkonform, sondern auch clever umgesetzt.
Google inside – aber Apple nur mit Strippe
Das Infotainment basiert mittlerweile vollständig auf Google – was in der Praxis fast ausschließlich Vorteile bringt: Google Maps ist top integriert, die Sprachsteuerung funktioniert, und die Menüführung ist intuitiv. Nur Apple CarPlay-Fans müssen tapfer sein: kabellos gibt’s (noch immer) nicht. 2025 ein bisschen schade, aber verschmerzbar.
Kritik auf hohem Niveau
Wenn man überhaupt etwas kritisieren will, dann vielleicht das etwas zu kleine Head-up-Display oder das reduzierte Cockpit-Layout. Hier wären ein paar verspielte Elemente oder personalisierbare Anzeigen im Tesla-Stil durchaus willkommen – aber dann wäre es halt kein Volvo mehr.
Fazit: Der XC60 bleibt König der Mitte
Was bleibt, ist ein starker Eindruck von einem Fahrzeug, das seinen Zenit noch längst nicht überschritten hat. Der Volvo XC60 T8 ist leise, effizient, edel, durchdacht – und bleibt mit dem aktuellen Facelift frischer, als man es einem Fahrzeug dieses Baujahrs zugetraut hätte.
Wer ein Premium-SUV für den Alltag sucht – ohne Bling-Bling und Technik-Overkill, aber mit Substanz und Komfort – ist hier goldrichtig. Leasingkunden aufgepasst: Solide Restwerte, zeitloses Design und hohe Effizienz sind Argumente, die auch den Fuhrparkleiter glücklich machen dürften.
Und der Realverbrauch? Haben wir ausprobiert.
Und weil wir nicht nur quatschen, sondern auch fahren, haben wir den Volvo XC60 T8 natürlich auf eine ausgedehnte Verbrauchsfahrt geschickt – unter echten Bedingungen, mit vollgeladener Batterie und leerem Terminkalender.
Das Ergebnis: Über 80 Kilometer rein elektrisch im Stadt- und Landverkehr – leise, lokal emissionsfrei und absolut alltagstauglich. Sobald der Akku leer war, arbeitete der Benziner angenehm zurückhaltend, der Gesamtkonsum blieb beeindruckend niedrig.
🎥 Das komplette Video zur Verbrauchsfahrt gibt’s hier auf YouTube: