Die ersten Skyline-Varianten der Marke Prince und auch die späteren aus dem Hause Nissan (der Konzern übernahm Prince bereits 1966) waren eher bieder anmutende, viertürige Limousinen mit überschaubarer Motorleistung. Erst das seit 1969 angebotene Modell C-10 als 2000 GT-R konnte mit 160 PS ein bisschen was reißen, wenngleich die Power nur nach SAE-Norm anliegt. Allerdings muss der Energiebedarf der Nebenaggregate noch abgezogen werden. Zum Vergleich: Der BMW 2002 Turbo dagegen sollte erst fünf Jahre später zu den Händlern rollen und galt mit seinen 170 Pferdchen als Porsche-911-Jäger.
Fortan wurden die GT-R-Varianten immer stärker, den vorläufigen Höhepunkt bildete der 1997er Nismo GT-R der Baureihe R33 mit 294 kW/400 PS. Hiervon wurden weniger als 50 Stück gebaut, entsprechend selten und teuer sind sie heute. Zwischen den Serienmodellen tummeln sich noch zahlreiche Rennsport-Varianten; außerdem gibt es noch die von Nismo nachträglich heißgemachten „Z-Tune“-Varianten. Und nicht zuletzt legen viele Hobbytuner Hand an ihre GT-R, inspiriert durch zahlreiche Video-Rennspiele und der Filmreihe „The Fast and the Furious“.
Auch der Besitzer unseres Vergleichskandidaten für den mit 441 kW/600 PS denkbar starken Nissan GT-R Nismo – ein GT-R der Reihe R33 ¬– konnte der Versuchung nicht widerstehen, den Ladedruck seines Turbos nach oben zu justieren. Auf über 300 PS komme der 2,6 Liter große Reihensechszylinder ganz locker, teilt er mit. Diese Information lässt eine Probefahrt ungemein reizvoll erscheinen, obwohl Originalität hier fast eine Nuance charmanter wäre, zumal sie in der Skyline-Szene weitaus seltener anzutreffen ist. Aber irgendwie auch verständlich, denn nur die wenigsten Budgets dürften den Kauf eines inzwischen wohl deutlich sechsstellige Eurobeträge verschlingenden 400 R zulassen.
Und Gaudi macht der offiziell nur 206 kW/280 PS starke Tuning-Skyline allemal. Ein bisschen Drehzahl braucht der Sechsender, damit die Turbine genug Abgas bekommt, aber dann schiebt der Allradler mächtig und dank Traktion im Überfluss extrem wirkungsvoll sogar auf feuchter Fahrbahn. Per Sport-Auspuffanlage versorgt der Kurzhuber die Ohren seiner Passagiere mit wütenden Klängen und gibt den glaubwürden Part des „the Furious“. Es zischt beim Gangwechsel Richtung Turbolader-Wastegate, der Sechszylinder faucht zornig.
Dafür, dass der R33 mit 1,5 Tonnen Leermasse nicht einmal sonderlich leicht ist, fühlt er sich ganz schön leichtfüßig an. Seine stramme Lenkung vermittelt eine satte Ladung Fahrbahnkontakt, das Fahren wird hier definitiv zu Arbeit – zu einer dr vergnüglichen Art allerdings. Beim Umstieg in den ungleich bulliger aussehenden GT-R Nismo zeigt sich nur eine Übereinstimmung: Man blickt auf exakt gleich gezeichnete GT-R-Letter auf dem Lenkrad-Pralltopf. Wo beim Skyline Neunziger-Flair herrscht, drei Zusatzinstrumente für Dinge wie Ladedruck oder Öltemperatur sind so typisch, gibt sich der schon lange im Bau befindliche GT-R dem Zeitgeist der Zehnerjahre hin.
Bildschirm, ja klar – aber nicht mehr ganz Up-to-Date in puncto Größe und Reaktionsgeschwindigkeit. Zahlreiche markante physische Schalter, mit denen Nordschleifen-Profis ihr optimales Setup von Motor und Fahrwerk konfigurieren, springen Fahrer (und Beifahrer) regelrecht an. Der GT-R ist mit 1,90 Meter Breite ganz schön bullig und fährt sich daher gefühlt recht ausladend – nichts für enge Gassen und hohe Bordsteine.
Also besser raus aus der City und gleich auf die Landstraße. Vor allem auf unbekannten Überlandstrecken sollte der Fahrer allerdings extrem vorsichtig mit dem rechten Pedal umgehen. Ansonsten katapultiert der ebenfalls mit Allradantrieb ausgerüstete Hochperformer einen in Geschwindigkeitsbereiche, die mit einem Monat Führerscheinentzug schon nicht mehr abgegolten werden können. Schon Halbgas bedeutet ganz gutes Training für die Nackenmuskulatur, volle Last auf allen Vieren lässt den stärksten und mit 220.200 Euro sündhaft teuren GT-R ungestüm Richtung 300 km/h marschieren. Hundert Sachen sollen übrigens bei allen Ausführungen bereits nach 2,8 Sekunden erreicht werden. Also auch bei der Basis mit schlappen 570 PS. Gefühlt schafft der 30 PS stärkere Nismo diese Zeit, während die Grundausführungen bei Messungen einschlägiger Fachmagazine den Standardsprint kaum unter drei Sekunden absolvierten.
Während der Beschleunigungsorgien macht der doppelt zwangsbeatmete 3,8-Liter-V6 lautstark auf sich aufmerksam mit kehligen bis sägenden Tönen. Auch das sechsstufige Doppelkupplungsgetriebe klingt kernig-roh nach Track – und dafür ist der GT-R Nismo schließlich auch entwickelt. Zusätzlich zu den zivilen Ausführungen spendieren die Ingenieure dem Nismo leistungsfähigere Carbon-Scheiben aus dem Hause Brembo inklusive markant-gelben Sätteln plus viele weitere Carbon-Elemente wie Bremsluftkanal, Heckflügel, Kofferraumdeckel und Schweller. Mit gewichtigen 1,8 Tonnen müssen Antrieb uns Bremseinheit Schwerstarbeit auf den Rennkursen dieser Welt leisten.
Welcher der beiden Tracktools macht nun mehr an? Der direkte und ungefilterte R33 mit Allradantrieb und knackiger Lenkung sowie straffem Fahrwerk schiebt mit ungestümem Turbo-Punch und bietet ganz sicher Spaß mit ansehnlicher Performance – vor allem für die auf dem Markt aufgerufenen Kurse. In den einschlägigen Internetbörsen findet man bereits leistungsgesteigerte R33-Exemplare mit über 300 PS für rund 20.000 Euro. Auf rund 500 PS hochgezüchtete Varianten rangieren zwischen 40.000 und 50.000 Euro. Da liegt der neue und freilich maximal prestigeträchtige GT-R Nismo natürlich weit drüber. Auch das Performance-Level ist enorm. Aber fast noch spannender wird der Nissan Nismo GT-R durch seine Exklusivität – hier ist er jedem Elfer Turbo mit noch so viel Leistung überlegen. Und letzterer ist preislich noch nicht einmal attraktiver.
Sportliches Coupé, Bauzeit: 1993 bis 1998, Länge: 4,68 Meter, Breite: 1,78 Meter, Höhe: 1,36 Meter, Radstand: 2,72 Meter
2,6-l-Reihensechszylinder-Ottomotor mit Turboaufladung, 206 kW/280 PS, maximales Drehmoment: 368 Nm bei 4.400 U/Min, 0-100 km/h: 5,0 s, Vmax: 250 km/h, Fünfgang-Schaltgetriebe
Supersportwagen Coupé, Länge: 4,69 Meter, Breite: 1,90 Meter, Höhe: 1,37 Meter, Radstand: 2,78 Meter
3,8-l-Sechszylinder-V-Ottomotor mit doppelter Turboaufladung, Leistung: 441 kW/600 PS, maximales Drehmoment: 652 Nm bei 3.600 bis 5.600 U/Min., 0-100 km/h: 2,8 s, Vmax: 315 km/h, Sechsgang-Automatik (Doppelkupplung), Durchschnittsverbrauch: 14,2 l/100 km, CO2-Ausstoß: 324 g/km, Effizienzklasse G, Grundpreis: 220.200 Euro
Das, was einem bei Kleinserien als erstes in den Sinn kommt, ist der Begriff Premium. Und das passt sowohl zum Nissan GT-R B.R.M wie auch zum Chronographen, den es zum Sondermodell dazu gibt. B.R.M steht dabei für den Hersteller exklusiver Uhren, Bernhard Richards Manufactur. In Kooperation entstand also das Sondermodell Nissan GT-R B.R.M. in einer Auflage von 25 Exemplaren. Als Ausstattung bekommt man die besonders reichhaltig ausgestattete Prestige-Linie zu einem Preis von 104.650 Euro.
Hier inbegriffen ist der Chronograph V12 im Wert von 7.100 Euro, der aus feinstem Edelstahl gefertigt ist und mit einem ausgereiften ETA Valjoux 7753 Automatikwerk mit Handaufzug und Sekundenstopp zum Kunden kommt. Die Exklusivität verrät aber nicht nur die Uhr, sondern auch die Plakette auf der Mittelkonsole, die die Limitierungsnummer 1 bis 25 trägt.
Die Exklusivität setzt sich fort: Neben der Plakette fährt der japanische Bolide mit einer Volllederausstattung, komfortablen Sportsitzen in Schwarz oder Cognac sowie in diversen Außenfarben vor. Zur Wahl stehen Katsura Orange, Gun Metallic, Brilliant White, Racing Blue oder Phantom Black. Wer sich für die Außenfarbe entschieden hat, muss sich über die Motorisierung keine Gedanken mehr machen: 419 kW/570 PS und über 630 Nm sind immer on Board.
Vorgestellt wurde der Nissan G-R R35 übrigens vor zehn Jahren auf der Tokyo Motor Show. Das ist also schon eine Weile her, weshalb der Supersportler stetig verbessert und modellgepflegt wurde. In der aktuellen Ausbaustufe bietet er kompromissloses Fahrvergnügen mit bestem Langstreckenkomfort und passt damit optimal zu Nissans Leitmotto: „Innovation, die begeistert“.
]]>Am Vorabend zum ehrwürdigen „Goodwood Festival of Speed“ präsentiert Mercedes-AMG die Eskalationsstufe des AMG GT. Den R. Seine Sonderfarbe AMG green hell magno verrät die Wurzeln des Sportlers. Von der Rennstrecke, für die Rennstrecke. Motorsport mit Nummernschild und Straßenzulassung.
700 Nm pressen sich zwischen 1.950 und 5.500 Umdrehungen vom Turbo-V8 mit seinem Hot-V Layout in Richtung Hinterachse. Dort wartet das 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe auf seinen Einsatz. In 3.6 Sekunden auf Tempo 100 – erst bei 318 km/h soll Schluss sein. Das sind die nackten, die einfach zu verstehenden Werte. Was sich dazwischen abspielt, zwischen den 3.6 Sekunden – bevor es über die 300 km/h-Schallmauer geht – das sind die Dinge, die man wird erfahren müssen. Zwischen Himmel und Erde ist immer noch Platz, für noch einen Supersportler. Mit dem AMG GT R besetzen die Schwaben einen weiteren Platz.
Der breite Frontsplitter reduziert den Auftrieb an der Vorderachse. Außen an der Frontschürze beruhigen zusätzliche Air Curtains den Luftstrom, was den cW-Wert des AMG GT R verbessert. Die Air Curtains leiten darüber hinaus durch ihre schmalen, vertikalen Öffnungen die Luft gezielt in Richtung Radhaus und optimieren dadurch die Strömungseigenschaften im Radhausbereich. Um die doppelten Radhauskühler perfekt zu durchströmen, verfügt der AMG GT R außerdem über neue, eigenständige Radhausschalen mit speziellen Kühlluftschlitzen.
Ein weiteres technisches Highlight verbessert ebenfalls die Aerodynamik des AMG GT R: das aktive Luftregelsystem. Dabei handelt es sich um senkrechte Lamellen, die sich im unteren Bereich direkt hinter der Frontschürze verbergen. Diese Lamellen werden elektronisch gesteuert und lassen sich per Elektromotor in circa einer Sekunde öffnen und schließen, um den Luftstrom und damit die Aeroperformance zu verbessern.
Die vorderen Kotflügel aus superleichtem Carbon verbreitern den AMG GT R vorn um insgesamt 46 Millimeter und schaffen Platz für die breitere Spur und große Rad-/Reifenkombinationen. Die kraftvolle Gestaltung der Kotflügel betont darüber hinaus die Längsdynamik. Als weiteres Erkennungsmerkmal dient das spezielle Kotflügelsignet mit einer Finne und einem großen Luftauslass, durch den Abwärme aus dem Motorraum geführt wird. Die Finne ist gelocht und nimmt mit fünf Streben das AMG Rautenlogo auf.
Noch feinfühliger reagiert der neue AMG GT R dank der serienmäßigen, aktiven Hinterachslenkung, die erstmals bei einem Mercedes-AMG Modell zum Einsatz kommt. Das System bietet eine ideale Kombination aus Agilität und Stabilität –Fahreigenschaften, die normalerweise im Gegensatz zueinander stehen.
Beim AMG GT R ersetzen zwei Lenkungsaktuatoren die konventionellen Spurlenker der Hinterachse. Herzstück des Systems sind zwei elektromechanische Aktuatoren (Elektromotoren mit Spindeltrieb), die keine mechanische Verbindung zum Lenkrad haben. Dieses „By-wire“-System verstellt elektronisch gesteuert die Hinterräder in einem vordefinierten Kennfeld. Die Spurwinkeländerung beträgt beim AMG GT R maximal 1,5 Grad am Hinterrad.
Bis Tempo 100 km/h werden die Hinterräder in entgegengesetzter Richtung zu den Vorderrädern eingeschlagen. Dies entspricht einer virtuellen Verkürzung des Radstandes. Vorteil: Der AMG GT R lenkt deutlich agiler in Kurven ein, macht dadurch noch mehr Fahrvergnügen und erfordert weniger Lenkarbeit – insbesondere auf gewundenen kleinen Straßen, engen Rennstrecken mit vielen Richtungswechseln oder beim Slalom. Weitere Vorteile sind zudem die erhöhte Handlichkeit und der reduzierte Wendekreis in täglichen Fahrsituationen – wie etwa beim Abbiegen oder Einparken.
Fährt der AMG GT R schneller als 100 km/h, schlägt das System die Hinterräder parallel zu den Vorderrädern ein. Dies entspricht einer virtuellen Verlängerung des Radstandes und verbessert spürbar die Fahrstabilität. Gleichzeitig baut sich bei Richtungswechseln die Seitenkraft an den Hinterrädern deutlich schneller auf, was die Reaktion auf Lenkbefehle beschleunigt. Der Fahrer registriert außerdem, dass der AMG GT R massiven Hinterachsgrip und große Stabilität bei schnellen Richtungswechseln zeigt, ohne den sonst spürbaren Anlegeeffekt des Hecks. Die aktive Hinterachslenkung verbessert nicht nur das Handling in Kurven, sondern unterstützt den Fahrer auch bei plötzlichen Ausweichmanövern und erhöht damit die aktive Sicherheit. Das macht den AMG GT R im Grenzbereich leichter beherrschbar.
Auch das Fahrwerk des neuen AMG Hochleistungssportlers ist konsequent auf den Rennstreckeneinsatz ausgelegt. Zur Reduzierung der ungefederten Massen sind Dreieckslenker, Achsschenkel und Radträger an Vorder- und Hinterachse komplett aus geschmiedetem Aluminium gefertigt. Das Doppelquerlenker-Konzept führt das Rad mit geringsten elastischen Bewegungen in eindeutiger Weise. Die hohe Sturz-
und Spursteifigkeit ermöglicht hohe Kurvengeschwindigkeiten und vermittelt dem Fahrer auch optimalen Fahrbahnkontakt im weit oben angesiedelten Kurvengrenzbereich.
Aus der Heckperspektive fallen ebenfalls zahlreichen Neuerungen sofort auf. Die neuen Seitenwände aus Aluminium verbreitern den AMG GT R hinten um insgesamt 57 Millimeter und schaffen so den Raum für die größeren 20‘‘-Räder und die breitere Spur. Beide Maßnahmen verbessern die Traktion und ermöglichen höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Ein wesentlicher Faktor für die Performance eines Sportwagens ist das Gewicht. Bei der Struktur des AMG GT R setzt Mercedes-AMG auf einen intelligenten Materialmix. Chassis und die Karosserie sind aus Aluminium in verschiedenen Legierungen gefertigt, der Heckdeckel aus Stahl und das Front-Deck aus Magnesium. Dieses extrem leichte Element am Bug reduziert die Massenträgheit vor der Vorderachse und verbessert somit die Agilität des Fahrzeugs.
Wie der serienmäßige GT-R erhält auch das Nismo Topmodell eine neu geschminkte Frontpartie mit einem neuen Stoßfänger. „V-Motion“ nennt Nissan die markante Form des Kühlergrill mit seinem dunklen Chromfinish.
Im Gegensatz zur normalen Variante des Super-Sportlers besteht der Frontstoßfänger des GT-R Nismo aus Karbonfaser um ein ideales Maß an Steifigkeit zu erreichen. Die neu gestalteten Frontspoilerlippen optimieren den Luftstrom um das Fahrzeug, leiten die Luft um die Radhäuser herum und erzeugen ein hohes Maß an Abtrieb, was wiederum für eine gesteigerte Hochgeschwindigkeits-Stabilität sorgt. Insgesamt ist der Abtrieb, die der GT-R Nismo dank der Modifikationen erzeugt, so hoch wie bei keinem anderen Serienmodell in der Geschichte des japanischen Autoherstellers.
Auch innen profitiert das neue Nismo Modell von den Verbesserungen, die Nissan bereits beim Facelift des GT-R umgesetzt hat, das auf der New York Auto Show im März 2016 vorgestellt wurde. Im Hinblick auf Ambiente und Anmutung erreicht das Fahrzeug ein neues Niveau; Armaturentafel, Lenkrad und Mittelarmlehne sind neu gestaltet und mit hochwertigem Alcantara-Leder bezogen. Verbessert und vereinfacht wurde auch das Layout der Mittelkonsole aus Karbonfaser: Durch die Integration von Audio- und Navigationssteuerung hat sich die Zahl der Knöpfe von 27 auf elf reduziert. Der auf acht Zoll gewachsene Touchscreen verfügt über größere Symbole, was die Bedienung genauso erleichtert wie die neue Menüsteuerung. Der Fahrer kann damit die Funktionen anwählen, ohne den Bildschirm berühren zu müssen – ein Feature, das sich vor allem bei höherem Tempo bezahlt macht. Exklusiv dem GT-R Nismo vorbehalten sind die mit Leder bezogenen Karbon-Schalensitze von Recaro mit roten Alcantara-Einsätzen.
Die deutlich verstärkte Karosseriestruktur des normalen GT-R verleiht auch dem neuen Nismo Topmodell nochmals verbesserte Fahreigenschaften – vor allem weil sie Modifikationen an Stoßdämpfern, Federn und Stabilisatoren ermöglichte, die zusammen mit dem erhöhten Abtrieb das Handling optimieren. Ablesen lässt sich das daran, dass sich sowohl die Slalomzeiten als auch die Kurveneigenschaften um jeweils fast zwei Prozent verbessert haben. Das aktive DampTronic Fahrwerk von Bilstein, das im Standard-GT-R serienmäßig zum Einsatz kommt, verfügt im GT-R Nismo über spezielle, von Nismo modifizierte Stoßdämpfer, die die Kraft des weiterhin 441 kW (600 PS) starken 3,8-Liter-Twin-Turbo-V6 noch effektiver auf die Straße bringen.
Der preisgekrönte Sechszylinder, intern mit dem Kürzel „VR38DETT“ versehen, ist das Ergebnis des bei vielen Motorsport-Events in aller Welt gesammelten Nismo Know-hows. Der mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verbundene Motor verdankt seine Leistung nicht zuletzt den beiden Turboladern aus der GT3 mit größerem Durchmesser und höherer Durchflussrate. Komplett in Handarbeit gefertigt, trägt jeder Motor den Namen seines japanischen Takumi-Meisters auf einer kleinen Aluminiumplakette.
Trotz seines nochmals kraftvolleren Wesens ist der neue GT-R Nismo gleichzeitig feiner ausbalanciert als zuvor und hat sich im Zuge der Überarbeitung zu einem Fahrzeug entwickelt, das auf einer kurvenreichen Gebirgsstraße genauso viel Spaß macht wie auf der Rennstrecke.
„Beim GT-R Nismo liegt die Betonung ganz klar auf dem ‚R‘ und der direkten Verbindung zum Rennsport“, erläutert Hiroshi Tamura, verantwortlicher Produktspezialist für den GT-R Nismo und den GT-R. „Auf Basis des neuen GT-Rhaben wir die neue Nismo Version zu einem ausgewogeneren Fahrzeug gemacht, mit nicht nur verbesserten Performance-Eigenschaften, sondern auch mit einer höheren Premium-Anmutung. Er ist das Ergebnis unseres kompromisslosen Strebens nach ultimativem Fahrspaß.“
Der Nissan GT-R Nismo 2017 ist in fünf verschiedenen Außenlackierungen verfügbar. Das Fahrzeug wird in Tochigi (Japan) hergestellt, die Motoren werden per Handarbeit in Yokohama (Japan) gefertigt.
Motor-Spezifikationen (EU) |
|
Bezeichnung |
VR38DETT |
Ventilsteuerung |
DOHC |
Zylinderzahl/Anordnung |
V6 |
Hubraum (Liter) |
3,8 |
Max. Leistung |
441 kW (600 PS) bei 6.800 U/min |
Max. Drehmoment |
652 Nm bei 3.600-5.600 U/min |
Abmessungen |
|
Länge |
4.690 mm |
Breite (ohne Außenspiegel) |
1.895 mm |
Höhe |
1.370 mm |
Radstand |
2.780 mm |
Über Nismo
Nismo steht für „Nissan Motorsports“. Die Performance-Marke von Nissan ist ein Garant für „Innovationen, die begeistern“.Nismo macht Produkte mit innovativen Technologien und höchster Performance einem großen Kundenkreis zugänglich. Alle Nismo Fahrzeuge offerieren ein einzigartiges Fahrerlebnis mit vom Motorsport inspirierter Aerodynamik und sportivem Design, verbesserten Handling-Eigenschaften und einzigartiger Agilität. In der Welt des Motorsports kämpft Nissan unter anderem in der Japanischen Super GT Serie und der Langstreckenmeisterschaft um Siege. Die Marke liefert außerdem Motoren an Teams, die beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und in der Europäischen Le Mans Serie (ELMS) starten.
]]>Zehn Jahre ist der aktuelle „Godzilla“ – wie ihn seine Fans liebevoll nennen – bereits auf dem Markt. Da hat es sich der Nissan GT-R redlich verdient, auch endlich den markentypischem „V-Motion“ Kühlergrill spendiert zu bekommen, der durch ein mattes Chromfinish und ein Netzmuster Betonung findet. Zudem ist der gesamte Grill gewachsen, sodass eine bessere Luftzufuhr zum Motor gewährleistet wird. In diesem Zuge verstärkten die Ingenieure die Motorhaube, was eine erhöhte Fahrstabilität bei schnellen Geschwindigkeiten bewirken soll. Hinzu gesellen sich eine neue Spoilerlippe sowie ein neuer Frontspoiler, die für ein hohes Maß an Abtrieb sorgen sollen.
Außerdem entwarf Nissan stärker ausgestellte Seitenschweller, die den Luftfluss verbessern sollen. Das Heck blieb natürlich nicht unangetastet, was auf den ersten Blick jedoch nicht auffällt – aber das kennt man ja. So kamen seitliche Luftauslässe neben den vier Auspuffrohren hinzu, sodass ein insgesamt geringerer Luftwiderstand erzeugt wird. Der Abtrieb bleibt, laut Nissan, aber genauso hoch wie bei aktuellen Modellen und soll Stabilität bei schnellen Tempi gewähren.
Stabilität braucht der Supersportler, schließlich wurde der Motor auf 570 PS leistungsgesteigert. Verantwortlich dafür sind ein Leistungsschub für den Turbolader und die variable Steuerung des Zündzeitpunkts. So kann der handgefertigte Twin-Turbo Sechszylinder mit 3,8 Litern Hubraum 633 Nm generieren, die er über das optimierte Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe auch weiterhin an alle vier Räder schickt. Bei der Verbesserung des Doppelkupplers hatten die Ingenieure vor allem den Schaltkomfort im Sinn, was sich durch sanftere und ruhigere Gangwechsel verdeutlichen soll. Letztendlich trägt auch die Titan-Auspuffanlage zur Leistungssteigerung bei, die zudem für einen aggressiveren Klang sorgen soll. Damit der schwere Nissan GT-R auch ein optimiertes Kurvenverhalten an den Tag legt, bekam er eine steifere Karosseriestruktur mit neuen Aufhängungen. Sie sollen für eine erhöhte Stabilität sorgen. Dazu trägt schließlich auch die 20-Zoll Bereifung bei, die neuerdings auf Felgen im Y-Speichen-Design aufgezogen wird.
Innen haben die Japaner ebenfalls Hand angelegt und wollen ein Premium-Ambiente geschaffen haben. Dafür bekam der Nissan GT-R ein neu gestaltetes Armaturenbrett und eine entsprechende Instrumententafel, die nun mit hochwertigem Leder bezogen sind. Außerdem wurde das Mittelkonsolen-Layout verbessert: Das brachte eine Reduzierung der Knöpfchen-Vielfalt rund um das Infotainment mit sich, sodass man statt 27 nur noch elf Tasten betätigen muss. Der auf acht Zoll vergrößerte Touchscreen bekam größere Icons sowie eine neue Menüführung.
Neu sind zudem frische Farben – sowohl innen wie auch außen. So erstrahlt der Bolide auf Wunsch im knalligen Farbton „Katsura Orange“, während man innen auf „Semi-Anilin-Leder“ trifft, das der „Prestige Edition“ vorbehalten ist. Es kann in den vier Farben Tan, Samurai Black, Amber Red oder Pale Ivory gewählt werden. Ab Sommer 2016 fliegt der rundum erneuerte Nissan GT-R durch unsere Lande und kann ab April bestellt werden. Dann kann man zudem auf einen gesteigerten Komfort bei der Federung und bei der Geräuschdämpfung hoffen. Dabei mögen wir doch gerade den dumpfen Klang des rauen V6-Aggregats.
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Vor allem bei der Generalprobe, dem 24h-Qualifikationsrennen auf dem Nürburgring im April, glänzte Schulze Motorsport mit einer starken Leistung. Das Nissan-Team kämpfte nicht nur lange Zeit um die Spitzenpositionen, sondern sicherte sich auch einen Startplatz für das Top-30-Qualifying. Bei dem spannenden Einzelzeitfahren werden am Wochenende die vorderen Startplätze herausgefahren. „Wir können daher mit der nötigen Ruhe in die Trainings gehen und die Zeit nutzen, um letzte Abstimmungsarbeiten an unserem Auto vorzunehmen“, erklärt Tobias Schulze. Dies sorgt bei Teamchef Wolfram Schulze ebenfalls für Optimismus: „Wir sind gut vorbereitet und freuen uns, wieder beim 24-Stunden-Rennen dabei zu sein. Jetzt ist es unser Ziel, problemlos und fehlerfrei über die Distanz zu kommen. Wenn das gelingt, bin ich mir sicher, dass wir an unsere Performance vom Qualifikationsrennen anschließen können.“
Wenn am Samstagnachmittag um 16 Uhr der Startschuss zum härtesten Rennen des Jahres fallen wird, könnten dem Team Schulze Motorsport auch die Witterungsbedingungen in die Karte spielen. Obwohl die Eifel eigentlich für ihr wechselhaftes Wetter bekannt ist, soll es am Wochenende trocken bleiben. „Auf trockener Fahrbahn kommen wir mit dem Nissan sehr gut zurecht. Und den Fans, die rund um die Strecke ihre Zelte aufschlagen, wäre das natürlich auch zu wünschen“, freut sich Tobias Schulze.
Während die Zuschauer bereits die ersten Campingplätze rund um den Nürburgring bezogen haben, wird es für Schulze Motorsport am Donnerstagnachmittag mit dem Freien Training endgültig ernst. Wer das Rennwochenende nicht vor Ort verfolgen kann, darf sich auf eine umfangreiche TV-Berichterstattung freuen. Sport1 wird mehr als 15 Stunden live aus der Eifel im Fernsehen übertragen. Auf www.24h-rennen.de gibt es außerdem einen Live-Stream und alle wichtigen Informationen rund um den Langstreckenklassiker auf dem Nürburgring.
Playstationspieler wissen, worum es geht. Das innovative GT Academy Rennfahrerprogramm begeistert bereits seit knapp fünf Jahren die Rennsimulations-Fans weltweit. Zum diesjährigen Start im Juli lockten Nissan und PlayStation® mehr als 600.000 Teilnehmer aus 18 Ländern an die Konsolen, um sich beim Spielen vom Game Gran Turismo® einen Platz in einem echten Nissan Rennwagen zu sichern. Allein 100.000 Teilnehmer kamen aus Deutschland. Die 16 schnellsten Gamer erhielten eine Einladung zum nationalen Finale der GT Academy Deutschland, wo sie auf weitere 8 Wildcard-Gewinner der Live-Events treffen, gegen die sie erneut ihre Künste an der Konsole unter Beweis stellen mussten. Am Ende bleiben 12 Teilnehmer übrig und durften zum Finale ins Race Camp nach Silverstone. Dabei winkt mit etwas Glück eine glorreiche Karriere als Rennfahrer.
Als Pressevertreterin konnte ich mir die ganze Daddelei ersparen und durfte so in die geheiligten Hallen von Silverstone. Zum Glück, denn ich bin zwar nicht schlecht an der Konsole, aber mit den Jungs hätte ich bestimmt nicht mithalten können. Nach einer kleinen Einweisung ging es direkt mit dem Nissan GT-R auf die Piste. 550 PS unterm Hintern sind schon Respekt einflößend. Wenn die Strecke dazu noch schön vor Pfützen glitzert, geht einem schon ein wenig die Muffe. Zum Glück hatten wir immer einen gut ausgebildeten Instruktor neben dran sitzen, der uns genau erklärte, was wir zu tun hatten. Meine spärlichen Rennstrecken-Erfahrungen haben so definitiv noch einiges dazugelernt. So konnte ich sogar einen kleinen Etappen-Sieg für mich verbuchen, als ich meinen lieben Kollegen Jens Gleitsmann auf die hinteren Plätze verwies. Das Rennfieber hatte mich gepackt.
Die Teilnehmer der GT Academy schockten solche Straßenverhältnisse natürlich recht wenig. Immer in Begleitung eines RTL-Kamerateams und ihrer Juroren Nick Heidfeld, Sıla Şahin und Jean Pierre Kraemer, zeigten die Jungs auf der Piste, was sie drauf hatten. Neben dem GT-R ging es auch mit dem 370Z (350 PS) und dem Juke Nismo (200 PS) auf die Strecke. Beim 370Z gab’s den obligatorischen Rechtslenker. Diesen kannte ich zum Glück schon aus meinem Abenteuer in Namibia. Dennoch war es eine Umstellung, die mich an einer der legendären Kurven schon recht ins Schleudern brachte. Typisch Engländer, müssen immer alles anders machen. Glücklicherweise hatte ich bereits einigermaßen Gefühl für Strecke als auch Fahrzeug entwickelt und konnte das gute Stück wieder in geregelte Bahnen lenken. Später zeigte mir noch der GT Academy Gewinner aus Russland 2012, Mark Shulzhitskiy, wie man es richtig macht, und fuhr die Strecke mit mir auf dem Beifahrersitz nochmals ab. Drift-Einlagen inklusive. Bei meinen Drift-Versuchen im 350Z konnte ich allerdings keinesfalls mithalten.
Die zwei Nissan 350Z, die für diese Übungen hingestellt worden waren, waren schon ziemlich abgerotzt. Die Jungs kannten aber auch wirklich keine Gnade und die Karren knirschten und knarzten aus allen Rohren. Kein Wunder, bei den Drift-Einlagen, die so mancher zur Schau stellte. Bisher war ich immer nur Beifahrer bei solchen Aktionen. Dieses Mal durfte ich selbst ran und das nicht zu knapp. Leider schaffte ich es nicht, den Wagen am Laufen zu halten und bei jedem Spin würgte ich ihn einfach ab. Das Spiel zwischen Gas und rechtzeitig Kupplung schalten ward meinen Füßen in dem Moment einfach nicht gegeben. Zumal der Begriff ‚Clutch’, den mir der Instruktor immer mal wieder hinwarf, mir bis dato immer nur als kleines Abendtäschchen geläufig war, das ich zu meinem Abendoutfit trage. Dafür ging der Adrenalinspiegel in ungeahnte Höhen. Spaßfaktor hoch drei. Im Anschluss zeigte mir einer der Instruktoren noch, wie man es richtig macht und brauste mit mir als Beifahrerin im Donut-Modus um die Pylonen. Der arme 350Z.
Der Wagen war aber nicht das Einzige, was ziemlich durch den Wind war. Die einzelnen Teilnehmer durften bei dem herrlich nieseligen Wetter draußen weitere Aufgaben bestreiten. Dabei wurden sie auf kürzester Zeit gut herangenommen, während sie auf einem Hovercraft, Fahrrad, zu Fuß oder im Buggy ihre Rennen absolvierten. Wer nicht gut genug war oder Fehler machte, bekam Strafpunkte. Von der Spielkonsole im eigenen Wohnzimmer zum Bootcamp nach England. Da soll mal einer sagen, dass Gamer nicht fit sein können. Wer zukünftiger Rennfahrer werden will, muss da die Zähne zusammenbeißen und durch. Immerhin wurde den diesjährigen Teilnehmern die Schlammstrecke erspart. Nichtsdestotrotz waren die Aufgaben nicht ohne und so mancher war abends froh, als er ins warme, trockene Bettchen hüpfen konnte. Die Freude währte allerdings nicht lang, denn am nächsten morgen wurden sie von Drill-Seargents mit lautem Gebrüll wieder wach geschrien. Mann, bin ich froh zur Presse zu gehören.
Unsere Aufgaben waren dahin gehend recht entspannt. Im ‚Nismo Lab’ wurde unsere Konzentrationsfähigkeit anhand unserer Gehirnströme und Reaktionszeit über eine Art Senso-Spiel erfasst. Darin war ich ziemlich gut. Zudem wurden unsere Fitnessdaten gemessen und am Fahrsimulator konnten wir die Silverstone Strecke vom Vortag noch mal abfahren. Hat es einen hier aufs Gras gehauen, war der Schaden schließlich unerheblich, weil nicht vorhanden. Zum Glück ist uns das auf der Piste mit den ‚echten’ Fahrzeugen nicht passiert. Die Prüfungen der Teilnehmer nahmen im Laufe des Nachmittags größere Ausmaße an. Auf einem alten Militärstützpunkt in Upper Heyford, der im Zweiten Weltkrieg von den Amerikanern als Basis eingenommen wurde, durften die 8 verbliebenen Jungs, die alle vorherigen Prüfungen bestanden hatten, noch mal richtig Gas geben.
Es ging mit einem 370Z durch drei alte, mit Wasserballons, Lasern, Feuerwerk, Styropor-Wänden und Paintball-Attacken,präparierte, Hangars. Dabei sollten sie die Ballons beim Donut-Drift zum Platzen bringen, sich nicht von Lasern und Feuerwerk ablenken lassen und durch die Styropor-Wand durchfahren, ohne vorher zu wissen, was sie wirklich erwartete. Natürlich alles auf Zeit. Leider konnten wir die bunte Action nicht mehr miterleben, da wir uns schon wieder Richtung Heimat begeben mussten. Das hole ich jedoch im November nach, wenn das Racecamp auf RTL übertragen wird. Dann erfahre ich auch, wer der glückliche Gewinner ist und in die Fußstapfen von Peter Pyzera, dem deutschen Gewinner von 2012 tritt. Dieser hat es mittlerweile zum festen Teammitglied geschafft und gute Chancen, im letzten Rennen am Nürburgring den Sieg zu holen.
Wer es nicht erwarten kann, findet auf Flickr die ersten Eindrücke der GT Academy 2013. Dank der GT Academy hat die Motorsportwelt einige großartige neue Rennfahrer dazu gewonnen und in mir einen neuen Fan.
Bilder: Simone Amores / Nissan
Weitere Impressionen:
]]>Es geht mir vermutlich wie vielen in meiner Generation. Ich kenne den Nissan GT-R seit Jahren. Godzilla haben sie seinen Vorgänger oft genannt. Millionen von Kilometern sind Generationen von Playstation-Zockern mit dem GT-R über die virtuellen Rennstrecken gerast. Der Nissan GT-R ist im Quartett so etwas wie der Joker unter den Sportwagen.
Wenn man das erste Mal vor einem echten GT-R steht, dann beeindruckt die schiere Größe des markant gezeichneten Sportcoupes. Der GT-R ist einer der wenigen japanischen Sportwagen die so echt japanisch sind wie Nihonshu der Reiswein aus Japan oder gebrauchte Damenunterwäsche aus dem Automaten.
Da steckt weder Porsche noch Corvette im Design, der GT-R spricht seine ganz eigene markante Formensprache. Der Dachbogen und die schwarzen A-Säulen sehen aus, wie eine Baseballkappe auf einem mit viel Mühe überspannten technischen Kunstwerk.
Anders als die oft weibliche Eleganz italienischer Sportwagen, dominiert am GT-R die Kraft maskuliner Gesichtszüge. Unter der Haube muss ein Testosteron gedoptes Herz schlagen – der Jäger ist zum Sprung bereit, mit jeder Faser spricht der GT-R von seiner Aufgabe, die Welt zu erobern und seinen Fahrer nachhaltig zu beeindrucken.
Die nackten Zahlen sind nicht in der Lage zu beschreiben, was passiert, wenn man den GT-R ausfährt. Nie zuvor habe ich ein Serien-Fahrzeug erlebt, das so unspektakulär und doch beeindruckend von 200 auf 300 km/h beschleunigt. Es ist die Faust Gottes die in Japan von Menschenhand in den 3.8 Liter V6-Motor gepackt wurde. Wenn der Motor Ladedruck aufbaut, klingt es wie ein Tsunami der heranrauscht und ähnlich einer Monsterwelle, sieht man kurz vor dem eintreffen noch klar – doch dann, der Druck sorgt in den unteren Gängen für spontane Erdkrustenverschiebungen. Dunlop liefert spezielle Sportreifen für den GT-R und man spürt die perfekte Harmonie zwischen dem schwarzen, runden Haftgold und dem Fahrwerk des aktuellen Modelljahrgangs.
Wenn er bei Tempo 120 auf der Landstraße untersteuert, dann hast Du etwas falsch gemacht und musst sofort mehr Gas geben. Ein Gedanke der an automobilen Selbstmord erinnert – aber die Fahrdynamik des GT-R stellt bisherige Gewohnheiten auf den Kopf. So lange das Lenkrad dorthin zeigt, wo Du hin willst und dein Fuß hart am Gas bleibt, zieht sich der GT-R auch dorthin. Eine einzigartige Kombination aus Transaxle-Getriebe und Allradantrieb sorgt dafür, dass Du Grip hast. Immer. Egal ob die Straße nass ist. So lange Du nur hart am Gas bleibst, wird alles gut.
Bei Porsche war man damals nicht besonders „amused“ als der GT-R den Rundenrekord für Straßenfahrzeuge auf dem Nürburgring mal eben nach Japan holte. Seitdem ist es ein steter Fight zwischen dem deutschen Premium-Sportwagen-Hersteller und dem Underdog aus Japan entstanden.
Wer einmal gespürt hat wie der GT-R im R-Modus die sechs Gangstufen seines Doppelkupplungsgetriebes malträtiert, wie sich der GT-R binnen 2.8 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert, der wird verzweifelt nach dem Fahrzeugschein suchen. Dieses Tier, diese Lust an der Dynamik verpackt in die Hülle eines Automobils, kann keine Zulassung von deutschen Behörden bekommen haben.
Doch neben einer Zulassung bekam der GT-R sogar die übliche Maßeinheit für teure Sportwagen mit in sein Lastenheft geschrieben: In den Kofferraum müssen zwei Golfbags passen und sie tun es. Wer den GT-R jedoch missbraucht um damit seine Golfbags zu transportieren, der hat den Sinn des schnellsten Nissan aller Zeiten nicht verstanden!
Crashbox und Domstrebe unter der Motorhaube sind aus Carbon, Monoblock-Bremsen von Brembo, ein elektronisch verstellbares Fahrwerk von Bilstein, ein unfassbar aufwendiger Allradantrieb mit einer zweiten Kardanwelle die vom hinten montierten Transaxle-Trockensumpf Doppelkupplungsgetriebe zurück nach vorne läuft und effektiver arbeitet als in jedem anderen Sportwagen. Plasma beschichtete Laufbuchsen für die Zylinder und eine Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h. Ein Nissan GT-R sollte keine Golfbags transportieren müssen.
Nicht so lange es nicht die Golfbags vom Herrgott der Beschleunigung himself sind.
Die Schreie meiner Frau als ich ihr die Launch-Control des GT-R demonstrierte und wir uns unter 3 Sekunden auf Tempo 100 schossen. Oder eventuell mein entsetzter Blick, als ich auf meiner Hausstrecke im Spessart mal eben geschmeidige 25 km/h schneller unterwegs war, als jemals zuvor.
Die Geräuschkulisse des GT-R die im Innenraum derart nach Rennstrecke klingt, dass Nissan sich gezwungen sieht, den Presse-Testwagen eine Erklärung für „unbedarfte Journalisten“ hinzuzugeben.
Der GT-R ist dafür geschaffen, mit japanischer Präzision, Rekorde zu brechen! Und wer sich hinter das Lenkrad traut, der wird denken, die Hand Gottes schiebt ihn voran – diese perverse Kraft, die kann nicht von dieser Erde sein.
Hersteller: | Nissan |
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Modellname: | GT-R |
Karosserievariante: | Coupé 2-Türig |
Motor: | V6 Bi-Turbo |
Getriebe: | Sechsgang-Doppelkupplung |
Antrieb: | Allrad |
Hubraum: | 3.799 ccm |
Leistung: | 550 PS bei 6.400 U/min |
Drehmoment: | 632 Nm zw. 3.200 u. 5.800 U/min |
Von 0 auf 100 km/h: | 2.7 Sekunden |
Höchstgeschw.: | 315 km/h |
Verbrauch nach Norm: | 11.8 Liter / 100 km |
CO2-Ausstoß nach Norm: | 275 g/km |
Testverbrauch: | 18.8 Liter / 100 km |
Räder: | VA: 255/40-20 HA: 285/35-20 |
Leergewicht: | 1.740 kg |
Länge, Breite, Höhe: | 4670 / 1895 / 1370 |
Lustfaktor / max 10 Punkte: | 11 von 10 |
Preis: | ab 94.900 EUR |
Vollständige Technische Daten [klick] | Hersteller-Prospekt und Preisliste – Download | Galerie
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